Das Buchkontor

 

Wir verkaufen nicht nur Geschichten, auch das Buchkontor und sein Logo haben eine Geschichte!

 

 KontoristInnen


 
 
 

Ulla Harms

Gerlinde Weinkum

Lena Samek

 
 

Claudia Satler

Monika Graner

 

Das Buchkontor

 

Ein Kleinod im Nibelungenviertel

Der Wind zieht am Eck eines Jahrhundertwendehauses vorbei. Die Bäume am Kriemhildplatz beugen sich dem Wetter, wir hören das fröhliche Gekreische der Kinder am gegenüberliegenden Kirchenvorplatz, das Rollen von Skateboardrädern über den Asphalt, das Bellen der Hunde, die in der Allee Gassi geführt werden. Und spüren: Das Buchkontor ist in einem Kleinod der Stadt angesiedelt.

Im 15. Wiener Gemeindebezirk rechnet man nicht unbedingt mit einem Juwel des Wissens, des Staunens, der Abenteuer, der Kulinarik, der feinen Papeterie. Und doch traut sich Ulla Harms schon seit mehr als 10 Jahren mit großem Erfolg, das Schiff der Wörter durch die nicht immer ruhige See der Literatur mit voller Hingabe und Liebe zum gedruckten (und auch des elektronischen Wortes – wir führen E-Reader von PocketBook) Wort zu segeln.

2019 haben Ulla und ihr Team dann auch den sichtbaren Preis dafür erhalten: Wir sind Buchhandlung des Jahres 2019 geworden! Unser Geschäft lebt von vielen Stammkundinnen und -kunden, vor allem aus dem Grätzl und immer mehr auch aus den Bundesländern dank des Onlineshops. Doch sind wir immer wieder überrascht, wie viele neue Gesichter sich dann doch zu uns verirren oder uns gezielt aufsuchen. Immer läuft Musik, manchmal und vor allem dann, wenn man schon öfter im Laden war, kann man an ihr erkennen, wer gerade Dienst hat. In den letzten Jahren hatten wir immer ein dichtes Programm an Veranstaltungen, sehr bekannte Autorinnen und Autoren, aber auch weniger bekannte lesen im Buchkontor, Kochbuchpräsentationen inkl. Verkostungen finden bei uns statt.

Seit der Coronakrise haben wir außerdem unseren Onlineshop ausgebaut und somit auch den Versand von Büchern kontinuierlich optimiert und professionalisiert: Es gibt nun einen weiteren Raum für Warenübernahme und Verpackung und unser Team hat sich vergrößert. Wir sind schon ein bisschen stolz, dass wir das so stemmen konnten, natürlich auch durch Ihre Hilfe, wir freuen uns nach wie vor sehr über soviel Zuspruch von Kund*innenseite!

Einen Fixpunkt des Jahres bildet unser beliebter„Hausfreundetag“, in der Regel am 2. Samstag im Dezember - es ist eine Art Weihnachtsfeier, doch gibt’s ausnahmslos keinen Punsch, wenn dann Irish Coffee und Prosecco oder Schwarztee aus dem Samowar. Für diesen Tag bäckt die Chefkontorista Ulla die ganze Nacht durch, damit wir dann genügend Hausfreunde (das sind die Kekse) bereithalten können. Die kommen nämlich wirklich gut an. Bis 2019 waren wir immer Kontoristinnen, bis Ulla unseren Lehrling Leo angestellt hat - Tradition gebrochen, aber wir bleiben uns trotzdem treu: Wir lieben das, was wir tun nun schon seit 14 Jahren und blicken Veränderungen und Herausforderungen mit lachenden Buchherzen entgegen!

 

Man sieht es ihnen nicht an, aber die beiden Lesenden auf dem Logo des Buchkontors sind schon über 110 Jahre alt.

 

Wie sie an den Kriemhildplatz gekommen sind, erfahren Sie hier.

 

Besuch aus den 1920er Jahren

Schon am Eingang treffen die Kundinnen und Kunden auf ein besonderes Lesepärchen: Zwei stilisierte Figuren, die auf dem Buchkontor-Logo ganz vertieft ihrer Buchleidenschaft frönen. Doch wie kamen die beiden zum Buchkontor?

Als die Suche nach einem Ladengeschäft beendet war, begann für Ulla Harms gleich eine neue: die Suche nach einem einprägsamen Logo, das unverkennbar mit dem Stil des Hauses und dem Buchkontor verbunden sein sollte. Nach vielerlei Überlegungen kam der Zufall zur Hilfe: Bei einer Vertreter*innenkonferenz entdeckte Ulla die Illustration.

Das Motiv gefiel ihr sofort, fügte sich doch der 20er-Jahre-Stil des in ein Buch versunkenen Pärchens nahtlos in die Architektur des zwischen 1912 und 1916 entstandenen Nibelungenviertels ein.

 
 
 

An diesem Punkt begann für Ulla Harms eine geradezu detektivische und monatelange Arbeit. Ob im Internet, per Telefon, auf diversen Ämtern oder bei der Einsicht von Grundbucheinträgen: Bei der Suche stellte sich heraus, dass Hermann Kosels gleichnamiger Sohn verstorben war, alle weiteren Spuren entpuppten sich vorerst als Sackgassen.

Und wieder meinte es der Zufall gut: Bei weiteren Recherchen stieß Ulla Harms auf den Katalog der Ausstellung „The holy everyday“, die das MAK Wien im Jahr 2000 Hermann Kosel sen. Gewidmet hatte. Im Gespräch mit dem Kurator erfuhr Ulla Harms, dass Johanna Kosel, die Witwe von Hermann Kosel jun., in Oberösterreich lebte, arbeitete und im Besitz der nachgelassenen Rechte ihres Schwiegervaters sei. Einige Telefonate später kam es tatsächlich zu einem Treffen der beiden Frauen in Wien.

Seither wohnt das lesende Paar offiziell nicht nur in der Buchhandlung selbst, sondern ziert auch die Homepage und sämtliche Veranstaltungsflyer des Buchkontors mit seiner Anwesenheit.